Woll-Protection
Die Wolle
Das Rohmaterial ist die Schurwolle von Schafen. Das Material wird gewaschen, entfettet und der pH-Wert neutralisiert. Nach einer abschließenden Reinigung können durch technische Prozesse Vliese hergestellt werden, die zu mattenförmigen Dämmstoffen weiterverarbeitet werden. Zum Schutz vor Motten wurden früher Borverbindungen eingesetzt, wie es z.B. bei Baumwolle noch verwendet wird. Bei Holzfaserplatten kommen noch Borverbindungen oder Ammoniumphosphat zum Einsatz.
Der Schutz
Herstellung des Mottenschutzes an Schafschurwolle durch Ionisierung und Veränderung des Eiweißgehaltes.
Kochendes Weichwasser wird in einem Bad, mittels einer Lösung auf einen pH-Wert von 2-3 eingestellt. Die Schafwolle mit einem pH-Wert von 3-4 wird durch Eintrag in das Bad kationisiert, d.h. ihre Ionen werden positiv geladen. Das Bad verhält sich anionisch, d.h. es besitzt negativ geladenen Ionen, weswegen die Lösung mit der Schafwolle eine außerordentlich starke, permanente Bindung eingeht, die auf der elektrostatischen Anziehung zwischen den positiv und negativ geladenen Ionen basiert. Die entstandene Bindung könnte lediglich durch einen kontrollierten, gegenläufigen Prozess aufgehoben werden.
Hierzu müsste die Schafwolle in einem Bad durch Zugabe von Lauge anionisiert und die Ionenbindung zwischen der Lösung und der Schafwolle durch Erzeugung eines höheren Potentials gelöst werden.
Im allgemeinen wir von einer Ionisierung oder Carbonisierung der Faser gesprochen was auch bei der Herstellung technischer Filze dem heutigen Standard entspricht.
Im Wesentlichen geht es darum die Oberfläche der Faser soweit zu glätten das die Motte keine Eier ablegen kann. Die Motte selbst ist nicht das Problem sondern die Larve.
Die Zukunft
Die früheren Probleme sind entstanden, weil verschiedenen Hersteller ungewaschene Wollen in Umlauf gebracht haben um Kosten zu sparen.
Alternativ werden auch Harnstoffderivate oder Enzyme verwendet. Dieses lassen wir in Langzeittest durch das Fraunhofer IGB derzeit prüfen.